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Aus der Geschichte von Schnaitsee

Die Gemeinde entstand in ihrem heutigen Umfang durch die Gebietsreform von 1978.

Damals wurde Schnaitsee mit den früher selbständigen Gemeinden Kirchstätt und Waldhausen zur Einheitsgemeinde vereinigt. Mit rund 61 Quadratkilometern ist sie eine Flächengemeinde; zu den Mittelpunkten Schnaitsee, Harpfing und Waldhausen kommen 115 Dörfer, Weiler und Einöden.

Der Name "Schnaitsee" kommt von Schneid = Wasserscheide, also See(n) an der Wasserscheide. Fünf kleine Moorseen liegen in einer langgezogenen, von SW nach NO verlaufenden Mulde.

Der Hauptort mit der 1431 von Konrad und Oswald Pürkhel erbauten Marienkirche liegt auf einem Moränenhügel. Der Ortsteil Obernhof ist mit 653 Metern die höchstgelegene Ortschaft im bayerischen Voralpenland.

Wahrzeichen des Ortes sind seit jeher der Kirchturm mit seiner mächtigen Doppelzwiebel zusammen mit dem spitzen Turm der Elisabeth-Kirche und dem Dachreiter der Anna-Kirche.

Schnaitsee wird erstmalig 924 und 927 im "Codex Odalberti" urkundlich erwähnt. Die frühere Gemahlin des Salzburger Erzbischofs tauschte damals ihren Besitz zu "Seuua" (Soyen) gegen eine Reihe von Kirchen und Höfen, darunter auch in Schnaitsee. Ein Fund von römischen Münzen aus der Kaiserzeit bei Ginzing sowie der Grabstein eines Ratsherrn und Bürgermeisters aus Juvavum (Salzburg) in der Kirche von Titlmoos zeigen aber, daß schon die Römer hier zu finden waren. 950 wird Schnaitsee in einer Urkunde Kaiser Ottos I. als Sitz eines Grafen Sighard erwähnt (in comitatu Sigehardi in Sneideseo). Das Geschlecht der Sighardinger war mit den Karolingern verwandt und auch in Ebersberg, Tengling, Baumburg und Burghausen ansässig.

Im 12. und 13.Jahrhundert brachten es Nachkommen des Schnaitseer Ministerialen Chuno im Fürsterzbistum Salzburg zu höchstem Ansehen: Er wurde um 1164 Burggraf von Werfen und sein Sohn Landrichter in der Grafschaft Kuchl, und der Enkel Chuno durfte sich 1209 als Erster Berater des Fürsten "von Gutrat" nennen. Er errichtete in der Nähe dreier Salzquellen bei Hallein die Burg Gutrat. Unser Gemeindewappen wurde 1956 aus dem der Gutratern entwickelt.

Kirchlich gehörte Schnaitsee sogar bis 1807 zur Salzburger Diözese. Seit 1147 nannten sich die Schnaitseer Pfarrer Dekane und standen einer großen Urpfarrei vor. Der letzte Dekan wurde 1267 von Papst Clemens IV. in einem direkten Brief gebeten, in einem Streit dem Kloster Seeon beizustehen.

Der Ort Kirchstätt ist 1030 in erstmalig einer Urkunde Kaiser Konrads II. als "Chirchstetin" erwähnt. Ein großes Grabhügelfeld im Luftbild deutet auf eine Besiedlung schon in vorgeschichtlicher Zeit hin. Die Magdalenenkirche aus dem 12. Jahrhundert weist noch romanische Elemente auf, ihre Glocken zählen zu den ältesten in der Erzdiözese.

Der Ort Waldhausen wird 987-1025 erstmals beurkundet. Mehrere bei Schachen gefundene schön verzierte Bronzearmreifen lassen auf eine Besiedlung schon in der Hallstattzeit (1000 - 500 v.Chr.) schließen. In Burgstall wird ein römischer oder zumindest mittelalterlicher Zufluchtsort an der dort vorbeiführenden Straße vermutet. Hochäcker als Zeugnisse jahrtausendelanger Bewirtschaftung finden sich im gesamten Gemeindgebiet.

Im nahe gelegenen Kling sind noch spärliche Reste einer großen Burg zu besichtigen, die seit 1248 Sitz des größten Pfleggerichts in Baiern war. 1543 wurde sie zum herzoglichen Jagdschloss umgebaut und beherbergte bis 1777 alljährlich die großen Jagdgesellschaften des Münchner Hofes.

© Text - Ortsheimatpfleger Reinhold Schuhbeck, 07.03.2012

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